Auslandstelefonie und Roaming: Wo liegt eigentlich der Unterschied?

Viele verwechseln die Begriffe Roaming und Auslandstelefonie – dabei handelt es sich um zwei völlig verschiedene Dinge. Wir erklären dir die Unterschiede und zeigen, wie du dabei bares Geld sparen kannst.
Auslandstelefonie: Von Deutschland ins Ausland
Ein Auslandsgespräch bedeutet, dass du jemanden in einem anderen Land anrufst – egal ob vom Festnetz oder Mobiltelefon. Klassischerweise sind solche Gespräche deutlich teurer als Inlandsgespräche.
Seit Mai 2019 gelten in der EU allerdings Preisobergrenzen: Telefonate aus Deutschland in ein anderes EU-Land kosten maximal 19 Cent pro Minute, SMS höchstens 6 Cent pro Nachricht (jeweils zzgl. MwSt.).
Für alle, die regelmäßig ins Ausland telefonieren, gibt es zudem verschiedene Sparoptionen:
- Calling-Card-Verfahren (Callthrough & Callback): Mit Vorwahl oder Rückruf über spezielle Anbieter telefonierst du günstiger.
- VoIP-Dienste wie Skype, WhatsApp oder Signal ermöglichen Gespräche übers Internet.
- Ethno-Discounter richten ihre Tarife speziell an Menschen, die häufig ins Heimatland telefonieren.
- Zusatzoptionen beim Anbieter: Viele Provider bieten Pakete für günstige Auslandsgespräche an.
Roaming: Telefonieren im Ausland
Roaming bezeichnet dagegen die Handynutzung außerhalb des eigenen Landes. Egal ob du im Ausland nach Hause telefonierst, innerhalb des Reiselandes anrufst oder angerufen wirst – es fallen Zusatzkosten an (außerhalb der EU).
Innerhalb der EU gilt seit 2017 das Prinzip „Roam like at Home“: Telefonieren, SMS und mobiles Internet sind hier zum gleichen Preis wie daheim nutzbar. Eine Fair-Use-Regel beim Datenvolumen schützt vor exzessiver Nutzung, ansonsten zahlst du keine Aufschläge.
Außerhalb Europas kann es jedoch schnell teuer werden. Anbieter verkaufen dafür spezielle Roaming-Pakete, die günstiger sind als Standardpreise.
Ein besonderer Tipp: WiFi-Calling. Telefoniere im Ausland über WLAN – dann wird das Gespräch so abgerechnet, als würdest du aus Deutschland telefonieren. Vorsicht: Innerhalb der EU kann dieses Verfahren allerdings paradoxerweise zur Kostenfalle werden.
Typische Grenzfälle
Manchmal verschwimmen die Begriffe:
- Rufst du von Deutschland eine deutsche Nummer an, die sich im Urlaub im Ausland befindet, ist das für dich ein Inlands- bzw. Auslandsgespräch, aber für den Angerufenen Roaming.
- Telefonierst du mit deiner deutschen SIM im Italien-Urlaub nach Frankreich, ist das kein Auslandsgespräch, sondern Roaming – oft günstiger als ein normales Auslandstelefonat.

