Schnelles Internet auch ohne DSL: Diese Alternativen gibt es

DSL gilt in Deutschland nach wie vor als Klassiker für den Internetzugang. Durch VDSL und Vectoring sind vielerorts ordentliche Geschwindigkeiten zu moderaten Preisen verfügbar. Doch nicht alle Haushalte profitieren davon: Manche Anschlüsse liefern nur unter 25 MBit/s, und der Glasfaserausbau bis ins Haus zieht sich noch hin. Gleichzeitig arbeiten viele Menschen heute mobil oder im Homeoffice – und benötigen daher flexible, leistungsfähige Alternativen.
Wir geben einen Überblick, welche Technologien DSL ersetzen oder ergänzen können.
1. Internet über das TV-Kabel
In Regionen mit ausgebautem Kabelnetz sind Geschwindigkeiten von 200 bis 1000 MBit/s möglich – beim Downstream oft weit über DSL hinaus. Der Upload ist allerdings schwächer. Wer Telefon und Fernsehen gleich mitbuchen möchte, ist bei Kabelanbietern ebenfalls richtig aufgehoben.
Ein Nachteil: In vielen Häusern bestimmt der Eigentümer, welcher Kabelnetzbetreiber genutzt wird. Konkurrenz gibt es kaum, was die Wahl einschränkt. Positiv: Immer mehr Discounter bieten inzwischen Tarife im Kabelnetz an – oft günstiger als die Originalanbieter.
2. LTE- und 5G-Anschlüsse
Der Ausbau moderner Mobilfunknetze hat schnelles Internet in viele ländliche Gegenden gebracht, wo DSL kaum verfügbar ist.
- LTE/5G-Zuhause-Tarife: Mit stationären Routern (manchmal mit Außenantenne) bieten Provider stabile Zugänge, allerdings meist mit Datenlimits. Nach Verbrauch wird gedrosselt.
- Mobile Flatrates: Einige Tarife bieten 100 GB oder mehr im Monat, manche sogar echte Unlimited-Flats. Damit lässt sich unterwegs und zuhause gleichermaßen surfen – sofern das Netz stark genug ist.
- Hybrid-Anschluss der Telekom: Hier wird ein klassischer Festnetzanschluss mit LTE/5G kombiniert. Ein spezieller Router verteilt die Last automatisch, sodass Geschwindigkeiten bis zu 250 MBit/s möglich sind – auch wenn die Festnetzleitung nur 16 MBit/s hergibt.
3. Internet per Glasfaser
Wo Glasfaser bereits bis ins Haus oder die Wohnung gelegt wurde, ist diese Technik unschlagbar: hohe Bandbreiten, stabile Verbindung, zukunftssicher. Allerdings ist der Ausbau noch längst nicht überall abgeschlossen, und die Tarife sind teils teurer als DSL.
4. Satelliten-Internet – letzte Option
Wenn kein DSL, kein Kabel und auch kein gutes Mobilfunknetz vorhanden ist, bleibt oft nur der Griff zum Satelliten. Dienste wie Starlink ermöglichen fast überall Zugang – vorausgesetzt, freie Sicht zum Himmel ist gegeben.
Allerdings entstehen beim Einstieg meist hohe Kosten für Hardware, und in Mietwohnungen ist die Installation einer Schüssel oft nicht erlaubt. Als Notlösung funktioniert die Technik aber zuverlässig.
Fazit
Schnelles Internet hängt längst nicht mehr nur vom DSL-Anschluss ab. Kabel, Glasfaser, LTE/5G oder Satellit bieten vielfältige Alternativen. Welche Lösung am besten passt, hängt vom Wohnort, vom Budget und vom persönlichen Bedarf ab – ob Homeoffice, Streaming oder mobiles Arbeiten.
